Bei einem kürzlichen Auftritt bei Fox Business erklärte der Geschäftsmann und Serienunternehmer Kevin O'Leary, der unter dem Spitznamen „Mr. Wonderful“ bekannt ist und vor allem durch seine langjährige Karriere bei „Shark Tank“ bekannt wurde, dass er sich eher auf Wettende als auf Meinungsforscher verlässt, um den genauesten Puls eines politischen Rennens zu bestimmen.

Der 70-jährige O'Leary erklärte in einem Interview mit Stuart Varney, dass seiner Meinung nach die Wettaktivität ein genauerer Indikator für ein Rennen sei als Umfragen.

"Wenn es um die Beobachtung der Wahlergebnisse geht, würde ich lieber auf die Vegas-Wetter setzen. Ehrlich gesagt sind sie besser als die Meinungsforscher, wenn man sich die Geschichte ansieht", sagte O'Leary.

Theoretisch gibt es in Las Vegas keine politischen Wettenden, da der Bundesstaat Nevada seinen autorisierten Sportwettenanbietern das Anbieten von Wetten auf Grundlage von Wahlergebnissen verbietet. Wahlbezogene Wetten sind in allen Bundesstaaten, in denen Sportwetten erlaubt sind, illegal, in Großbritannien und in ganz Europa sind sie jedoch üblich.

Viele US-Spieler, die mit echtem Geld auf Wahlen wetten möchten, tun dies über umstrittene politische Wettbörsen. Diese Internet-Marktplätze ermöglichen den Peer-to-Peer-Austausch von Wahlergebnisanteilen zwischen den Teilnehmern.

In Ontario, der Heimatprovinz von O'Leary, sind politische Wetten ebenfalls erlaubt. Nach dem gescheiterten Attentat auf Donald Trump im Juli zogen FanDuel und BetMGM in Kanada ihre Quoten für die US-Präsidentschaftswahl 2024 zurück.

Die Genauigkeit der politischen Märkte

Obwohl politische Wettbörsen noch in den Kinderschuhen stecken, haben diese Dienste die Wahlen 2016 richtig vorhergesagt. Damals lag Hillary Clinton mit großem Abstand vor dem ehemaligen Präsidenten Donald Trump. Auch die Konsensquoten der politischen Börsen hatten vor fast vier Jahren richtig vorhergesagt, dass Joe Biden Trump vom Thron stoßen würde.

Wie stehen die Chancen also derzeit? Kamala Harris wird am 5. November von Polymarket, einer dezentralen Kryptowährungsbörse, bevorzugt. Ihre Chancen deuten darauf hin, dass sie eine 52-prozentige Chance hat, die 47. Präsidentin der Vereinigten Staaten zu werden. Die impliziten Wahrscheinlichkeiten für Trumps Anteile liegen bei 46 Prozent.

Laut britischen Buchmachern, die herkömmliche Quoten für die US-Wahlen anbieten, ist Harris derzeit die klare Favoritin. Die Vizepräsidentin wird von den großen Buchmachern mit 4/5 (-120) angeboten. Bei dieser Quote würde ein Gewinn von 100 $ 80 $ einbringen.

Bevor Präsident Joe Biden dem Rat seiner politischen Führer folgte und sich aus dem Rennen um die Präsidentschaft 2024 zurückzog, war Trump klarer Favorit. Doch jetzt ist er der Außenseiter. Die Gewinnchancen des ehemaligen Kasinobesitzers für 2024 sind gleichauf, was bedeutet, dass er bei einem Gewinn von 100 $ 100 $ zurückbekommt.

Mit 100/1 liegt Robert Kennedy Jr. abgeschlagen auf dem dritten Platz.

Es ist zu früh, um das zu sagen

Laut O'Leary werden die Wettmärkte aufschlussreichere Informationen liefern, wenn sich die politischen Auseinandersetzungen zwischen Trump und Harris verschärfen und vielleicht sogar ausgetragen werden.

„Ich glaube nicht, dass irgendjemand diesen Wahlkampf im Moment vorhersagen kann. Wir müssen uns auf die politischen Auseinandersetzungen und hoffentlich auch auf die Debatten einlassen“, sagte O’Leary.

„Ich möchte Sie daran erinnern, dass damals, als Trump mit Clinton debattierte, an einem Sonntag die Football-Spiele liefen und ich mich dabei ertappte, wie ich die Debatte ansah und mich mehr unterhielt als Football“, fuhr O'Leary fort. „Ich denke, die Harris-Trump-Debatte wird großartiges Fernsehen bieten.“